Dr. med. Theodor Behrends
Hausärztliche Praxis
Facharzt für Allgemeinmedizin

 

Urlaubsplanung 2024

Unsere Urlaubplanung für 2024:

25.03. - 28.03.

13.05. - 24.05.

15.07. - 02.08.

04.10. - 11.10.

23.12 - 30.12.

Unsere Urlaubsvertretungen

Vertretung übernehmen:

  • Dr. Mehde, Wulften, Angerstr. 1, Tel. 05556/995977
  • Dres. Schettler, Hattorf. Herm. Löns. Weg 15, Tel 05584/522
  • Dr. Geibel, Hauptstr. 34, Krebeck, Tel. 05507/4029840
  • Dr. Igonin, Oderstr. 5-7, Hattorf, Tel. 05584/733

Praxis & Medizin

Borreliose: Durch Zecken übertragenes Rückfallfieber - Impfung nicht möglich. | Medizin

Bei der Borreliose handelt es sich um eine Infektionskrankheit, die durch das Bakterium Borrelia burgdorferi ausgelöst wird. Die Erkrankung wird durch Bakterien aus der Gruppe der Borrelien verursacht.

Erregerreservoir sind kleine Nagetiere und Vögel. Rehe und Hirsche haben eine Bedeutung als Wirtstiere für Zecken.

Die Borreliose kommt in der gesamten nördlichen Hemisphäre vor, auch in Deutschland tritt sie vermutlich flächendeckend auf.

Eine Infektion kann von März bis Oktober erfolgen, selten auch früher oder später, je nach Witterung. Aktiv werden Zecken, wenn die Temperaturen dauerhaft zwischen acht und zehn Grad Celsius erreichen. Eine "hungrige" Zecke ist ca. 3 mm groß, nach einer ausgedehnten Blutmahlzeit erreichen vor allem weibliche Zecken eine Größe von bis zu 3 cm.

Zecken sind mittlerweile in Deutschland nahezu ganzjährig aktiv. Hier finden Sie die FSME Risikogebiete in der Übersicht.

Die Übertragung des Erregers erfolgt in Mitteleuropa durch den Stich der Schildzecke (Holzbock), die vor allem im hohen Gras lauert. Man geht davon aus, dass bis zu 35 % der Zecken mit dem Erreger befallen sind. Diese Zecken sind auch verantwortlich für die Übertragung der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Bei 2-6 % der Personen, die von einer Zecke gestochen wurden, tritt eine Borreliose auf [1]. Dabei steigt das Übertragungsrisiko mit der Dauer des Saugaktes. Die Übertragungswahrscheinlichkeit auf den Menschen ist innerhalb der ersten 24 Stunden Haftzeit der Zecken gering – danach steigt sie signifikant an.

Die Inkubationszeit (Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Erkrankung) kann je nach Stadium Tage bis Monate dauern: Tage bis Wochen für Stadium I, Wochen bis Monate für Stadium II und Monate bis Jahre für Stadium III.

Verlauf und Prognose: Die Krankheit ist bei rechtzeitigem Erkennen gut behandelbar. Wird die Krankheit nicht frühzeitig erkannt, sind Spätfolgen wie beispielsweise Arthropathie (z. B. Oligoarthritis; Auftreten einer Arthritis (Gelenkentzündung) in weniger als 5 Gelenken; meist sind große Gelenke wie etwa das Kniegelenk betroffen), Myokarditis (Herzmuskelentzündung) oder Neuropathie (Nervenschäden) möglich.  Die Prognose ist insgesamt nach adäquater antibiotischer Behandlung gut. In ca. 95 Prozent der Fälle heilt sogar eine Neuroborreliose ohne Folgen ab.Nach 10 oder mehr Jahren einer Borreliose-Infektion klagen einige Patienten über unspezifische Beschwerden, die mit einem "Post-Lyme-Syndrom" (PTLDS, post-treatment Lyme disease symptoms) in Verbindung gebracht werden. Deren Existenz wird von Infektiologen infrage gestellt [2].

Zur Prävention der Borreliose muss auf eine Reduktion der Risikofaktoren geachtet werden.

Nach einer durchgemachten Borreliose, die in einem relativ hohen Stadium erstmals behandelt wurde, besteht für mehrere Jahre ein Schutz vor einer Neuinfektion.

Verhaltensbedingte Risikofaktoren: Aufenthalt in Waldgebieten mit unpassender Kleidung wie kurzen Hosen

Impfung: Eine Schutzimpfung gegen Borreliose steht bislang nicht zur Verfügung.


Literatur:
1. Maiwald M, Öhme R, March O et al (1998) Transmission risk of Borrelia burgdorferi sensu lato from Ixodes ricinus ticks to humans in southwest Germany. Epidemiol Infect 121:103-108
2. Weitzner E et al.: Long-term Assessment of Post-Treatment Symptoms in Patients With Culture-Confirmed Early Lyme Disease. Clin Infect Dis 2015; 61: 1800-1806
3. Pritt BS et al.: Identification of a novel pathogenic Borrelia species causing Lyme borreliosis with unusually high spirochaetaemia: a descriptive study. DOI: dx.doi.org/10.1016/S1473-3099(15)00464-8